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Zum Gewittersturme, der mit Gewalt,
Über alle Tiefen und Höhen zieht,
Mit dunkler Stimme hell sich ballt,
Gleich wer oder was auch vor ihm liegt,
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Türmt in den aller einsamsten Höh’n,
Ein Baum allein am Bergesrand.
Eindrucksvoll und verästelnd-schön,
Wie er dem Sturm nicht widerstand,
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Sondern darin wog, tanzenden Wiegens,
Ächzenden Biegens, luftigen Fliegens,
Und dennoch ist ’s eisige Einsamkeit,
Die ihn quält unterm bunten Blätterkleid.
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Wie verhasst gilt ihm jedwede Höhe,
Jede Stufe, die er teils zu leicht passiert.
Was in ihm radikale Raserei gebiert,
In der er zuletzt ebenso wenig untergeht.
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Die Wurzeln reichen tief, wenn die Krone,
Ihre Fühler willensstark empore streckt,
Eine Erhabenheit, in der Demut wohne,
Die zu guter Letzt sich selbst bezweckt.
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Unterzugehen ist des höchsten Fluges,
Beteuerter, erwählter Wunschesschein,
Der vermaledeiend- trachtenden Zuges,
Vermag die Entwicklung selbst zu sein.
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So ehrerbietend huldigt jener Baume,
Des Sturmes endzeitlichem Gesang,
In der Wurzel-Krone mühßigem Gang,
Im Herzen bewahrend, seinen Traume.
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